Das Referendum wurde von der Ermordung einer der beliebtesten Befürworterinnen der Gemeinschaftswährung im Land, der schwedischen Außenministerin Anna Lindh, überschattet. Lindh verstarb kurz zuvor an den Folgen eines Messerattentates. Ungeachtet dessen änderte dieses Ereignis jedoch nichts an der Entscheidung der Bevölkerung. Allerdings sprach auch der Zeitpunkt des Referendums nicht für den Euro. Schwedens Wirtschaft entwickelte sich besser als der EU-Durchschnitt, sodass die Euro-Gegner gerne auf Deutschland als ehemalige Wirtschaftslokomotive der Union verwiesen, das sich zu diesem Zeitpunkt in einer Rezession befand. Die Skepsis gegenüber dem Euro war dabei vor allem bei den Wählern mit schlechter Ausbildung und niedrigem Einkommen hoch. Gerade bei der Arbeiterklasse im Land wirkten weder die teuren Werbekampagnen, noch die Befürwortung durch große Gewerkschaften, die meisten Parteien und führende Flügel der schwedischen Wirtschaft. Zu groß war die Befürchtung, die EZB könnte die Währungspolitik des Landes bevormunden und damit negative Auswirkungen auf den Lebensstandard haben.
Obwohl das Land im Gegensatz zu Dänemark keine Opt-Out-Klausel besitzt, lässt die EU-Kommission die Schweden gewähren. So ist mit einer Einführung des Euro im skandinavischen Land auch in Zukunft erst einmal nicht zu rechnen.
Bild: CC-BY-3. 0 Nach einer Umfrage würde nur eine Mehrheit der Rumänen und Ungarn den Euro in ihren Ländern einführen wollen Mit der Euro-Krise hat die 2002 eingeführte Währung an Attraktivität verloren. 19 EU-Mitgliedsstaaten haben - oder durften - sich der Eurozone anschließen. Zuletzt Estland, Lettland und 2015 zuletzt Litauen. Island ist vom Bestreben, in die Eurozone wieder zurückgetreten. Auch ansonsten wird selbst innerhalb der Eurozone die Tendenz stärker, gefördert von den EU-skeptischen und rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien, die gemeinsame Währung wieder aufzugeben. Dabei müssen, wenn auch ohne Zeitvorgaben, alle EU-Mitgliedsländer, abgesehen von Großbritannien und Dänemark, den Euro übernehmen. Nach einer aktuellen Umfrage des Eurobarometer unter über 7000 Bürgern der Länder, die der Eurozone noch beitreten müssten, ist die Lust eher verhalten. Neben Schweden wären dies Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, die Tschechische Republik und Ungarn. Im Gegensatz zu den anderen Ländern, die der EU auch später beigetreten sind und oft auch die wirtschaftlichen Bedingungen nicht besitzen, wäre eigentlich Schweden überfällig.
Nur die Ungarn sehen das mit 39 Prozent deutlich gelassener. Selbst bei den Polen fürchtet dies nur eine große Minderheit von 44 Prozent. Lediglich in Rumänien geht eine Mehrheit von 56 Prozent davon aus, dass eine Euro-Einführung für sie persönlich und für das Land positive Folgen haben werde, am skeptischsten sind wieder die Schweden und Tschechen. Dabei sagen 52 Prozent aller Befragten, dass der Euro in den Ländern, in denen er eingeführt wurde, positive Folgen hatte. Mit 43 Prozent sind sogar mehr Schweden dieser Meinung als vom Gegenteil mit 42 Prozent. Die Tschechen sind die einzigen, die mehrheitlich die negativen Folgen überwiegen sehen, in Rumänien (60%), Ungarn (61%) und Polen (54%) sehen die Befragten positive Folgen. Interessant ist auch, dass nur bei den Schweden und Tschechen eine Mehrheit glaubt, über den Euro wirklich informiert zu sein. Aber auch hier wussten nur 42 bzw. 36 Prozent die richtige Antwort auf die Frage, wie viele Länder bereits der Eurozone beigetreten sind.